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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 238

1840 - Münster : Coppenrath
238 nicht, wie er die Menge der Auszeichnungen der Art, die er schon habe, neben einander ordnen solle." Jedoch ist auch nicht zu leugnen, daß Potemkin sich manche Verdienste um Rußland erwarb, indem er die großartigen Be- strebungen seiner Kaiserin zur Beförderung der Kultur des Landes kräftig unterstützte. Unter ihrer Regierung wurden niele Städte, Kanäle und Erziehungsanstalten angelegt, öde Wüsten in frucht- bares Erdreich umgeschaffen, der Handel begünstigt, die Gesetz- gebung verbessert und manche Mißbrauche in d-r Staatsverwaltung abqeschafft. Ganz Rußland fühlte den Segen ihrer Regierung und näherte sich mit starken Schritten der Kultur der übrigen europäischen Völker. Wir werden unten, bei der Erzählung des Unterganges des polnischen Reiches, noch einmal auf diese Kaiserin zurückkommen müssen. 58. Gustav Iil, König von Schweden. 177 1 — 1792. In demselben Maße, in welchem Rußland aus seiner frühe- ren Dunkelheit sich hinausschwang, sank Schweden von seiner früheren Höhe hinab. Dieses war durch seine vielen Kriege, be- sonders unter Karl Xii., ganz erschöpft, und das Volk der will- kürlichen Gewalt seiner Könige überdrüssig geworden. Daher entwarfen die Reichsstände, welche aus den Abgeordneten des Adels, der Geistlichkeit, des Bürger- und Bauernstandes bestan- den, sogleich nach Karl's Tode eine neue Verfassung, durch welche die königliche Gewalt so sehr beschränkt wurde, daß der König fast nichts mehr zu sagen hatte. Sie entschieden über Krieg und Frieden, sie gaben die Gesetze und bestimmten die Abgaben, der König mußte bloß unterschreiben. Thal er es nicht, so wurde sein in einen Stempel geschnitteter Name den Beschlüssen beige- druckt, und diese hatten alsdann dieselbe Gültigkeit, als wenn sie wirklich von ihm waren unterzeichnet geworden. Neben den Reichsständen gab es auch noch einen Reichsrath, der aus lauter ehrgeizigen Edelleuten bestand. Dieser Reichsrath übte eigentlich

2. Kriegserzählungen für die Kleinen - S. 46

1915 - Wittlich [u.a.] : Fischer
— 4ö — stehende russische Front zurückzudrängen. Das war um so schwieriger, als die russische Stellung durch zahlreiche Festungen geschützt war. Die größte derselben ist W a r -schau, die Hauptstadt von Polen. Von Süden, Westen und Norden her drangen die Verbündeten gegen die Russen vor. Wohl wehrten sich diese hartnäckig, so daß es zu vielen heißen Kämpfen kam, aber sie wurden überall besiegt. Es blieb ihnen deshalb nichts anders übrig, als sich immer weiter nach Osten in das Innere ihres Reiches zurückzuziehen. Die Festungen boten ihnen auch keinen Halt mehr. In kurzer Zeit fielen sie den Verbündeten in die Hände. Hart verfolgt und bedrängt, fanden die zurückgehenden Russen kaum noch Zeit und Gelegenheit, sich irgendwo festzusetzen. Bei diesem Rückzüge haben sie viel Kriegsmaterial und Tausende von Gefangenen verloren. Sie haben Städte und Dörfer in Brand gesteckt, die unglücklichen Bewohner in das Innere Rußlands verschleppt und die Ernte auf den Feldern vernichtet. So wollten sie den nachrückenden Verfolgern nur eine Wüste hinterlassen. Doch nichts konnte den Siegeszug der deutschen und österreichischen Armeen aufhalten, und so rückten diese immer tiefer nach Rußland hinein, um durch neue Siege und Erfolge den Ausgang des fürchterlichen Krieges zu beschleunigen.

3. Volksschulenfreund - S. 200

1819 - Leipzig : Dürr
200 Sechste Abtheilung. und Friedrich Wilhelm imnov. 18iti zu Achen erfolgte der Rückzug der De^atzungsormee aus Fr nkreich, das man für beruhigt hielt, und das man in den Bund der Mächte Rußland, Preußen, England und Oesterreich aufnahm. Den Völkern wurde Hoffnung zu einem lange dauernden Frieden geschenkt. S ch l u ß. 2c)7 Deutschland! liebes Var-rland! Gott hat Dir deck G..ten viel, Deinem Boden reiche Gaben, Deinen Bewoh- nern herrliche K-äfte gegeben. Deine Berge und Thäler, Acckermnd Wiesen, Gärten und Wälder, Quellen und Bä- che, Flüsse und Seen liefern in Menge, was Du bedarfst! was in der einen Gegend mangelt, das kann ihr die andre durch Tausch und Handel mittheilen; ja, wenn Du Deine Güter nicht verschwendest; so bleibt Dir selbst noch übrig, daß Du von den Erzeugnissen des Auslandes, selbst andrer Erdtheile, das dafür haben kannst, was Du ungern ent- behrst, oder auch nicht wohl entbehren kannst. Deine vie- len schönen, großen und kleinen Städte und Dörfer mit ihren Pallästcn und trefflichen Gebäuden, mit ihren Kir- chen und Schulen, Fabriken, Manufakturen und mannig- faltigen nützlichen Einrichtungen und Anstalten: Deine vie- len Gelehrten, Künstler, Kaufleute, Handwerker, Land- leute, die in Thätigkeit, Erfindungen, Endcckungen und Verbesserungen mit einander wetteifern, alles sagt uns: Gott hat sich auch gegen unser Vaterland nicht unbezeugt gelaff n, er hat uns viel Gutes gethan. Aber oft kam Schmach undschande, Jammer und Un- glück über Dich durch innere Zwietracht, daß Deine Söhne unter einander wieder sich selbst wütheten, und nicht der auf- lauernden gfäbrlichen Nachbarn achteten, die den Zwiespalt näheren und für sich nützten. Der Sachse bot nicht dem Deutschen Rheinländer, der Tyroler nicht dem Hannovera- ner, der Braudeirburger nicht dem Badner beym ersten Noth- scbust die hülfreicke Hand. Wir waren einander fremd! Und >vo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel bö- ses Ding. Wä>e von den zc> Millionen Deiner Bewohner immer der sechzigste bereit und geschickt gewesen zum Kampfe, und hatte tüchtig mit losgeschlagen, wenn der Deutsche Bruder, mochte er an der Ems oder an der Donau, ander

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 65

1877 - Oldenburg : Stalling
65 Vi. Grobritannien. Emancipation der Katholiken (1829). Grobritannien hatte den Kampf gegen die franzsische Republik und das Kaiserreich mit geringer Unterbrechung fast einundzwanzig Jahre mit einer Kraft und Ausdauer gefhrt, wie kein anderer Staat Europa's. Nicht allein durch die englischen Waffen, sondern au* durch englisches Gold waren die Franzosen während dieses Zeitraums berall, zu Wasser und zu Lande, wo nur irgend ein Angriff oder Vertheidigung geboten ward, bekmpft worden. Wie aber England in diesem Kampfe die grte moralische und kriegerische Kraft entwickelt hatte, so mute es natrlich auch von allen Staaten aus Napoleons Sturz die grten Vortheile ziehen. Die Rckkehr Hannovers unter die englische Krone sicherte ihm eine festere Stellung in Deutschland; die ihm verliehene Schutzherrschaft der die jonischen Inseln gewhrte ein Bollwerk im mittelln-dischen Meere, wie die von Dnemark abgetretene Insel Helgo-land in der Nordsee. Durch Kanada, die Inseln im Gols von Mexiko und den Antheil an Guyana bte England einen Einflu auf den ganzen kontinent von Amerika aus. Durch Vertrge und Eroberungen hatte es sein Reich in Westindien erweitert, und in der Sdsee eine Menge fester Punkte besetzt. So war die Erde mit einem Netze englischer Niederlassungen umspannt, die alle in dem Mutterlande, in der unabhngigen Lage Englands und Irlands, einen unerschtterlichen Mittel-Punkt hatten. Wie England während der Napoleonischen Gewaltherrschaft in seiner Unberwindlichkeit die einzige Hoff-nung fr die Unabhngigkeit der Völker gewesen, so hatten seine Verfassung, seine politischen und rechtlichen Institutionen schon lngst als Musterbilder einer liberalen Gestaltung des Continents geglnzt- Aber ungeachtet des Reichthums und der ueren Macht, ungeachtet der Freiheit der Verfassung, die jedem Staatsbrger fast vollkommene Gleichheit vor dem Gesetze gewhrte, fehlte es doch im englischen Staatsleben auch nicht an bedenklichen Schattenseiten. Eilt tiefgreifender Uebelstand lag in dem schroffen Unter-schiede des Vermgens und der Bildung der einzelnen Schich- Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 5

5. Theil 4 - S. 48

1862 - Breslau : Max
-4 i 48 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich / ' v Den ganzen Tag brachte er unthätig zu, und kam Jemand in sein Gefängniß und fragte ihn etwas, so schwieg er, weil er für nichts mehr Interesse hatte. Der arme Knabe! — Nach Robes- pierre's Sturz wurde er zwar besser behandelt; aber das Uebel war schon zu sehr eingerissen. Er bekam ein schleichendes Fieber und starb, den 9. Juni, erst 10 Jahre alt. Nach seinem Tode blieb seine Schwester, die nachmalige Herzogin von Angouleme, noch ein halbes Jahr lang im Tempel; dann, gerade 17 Jahre alt, wurde sie gegen einige von den Oestreichern gefangene Fran- zosen ausgewechselt und war nun froh, ein Land zu verlassen, wo ihre theuern Verwandten hatten bluten müssen. Im Felde hatten die Franzosen mit großem Glücke gefoch- ten. Junge, kühne, talentvolle Generale führten sie von Siege zu Siege. Einer unter ihnen, Pichegru, wandte sich gegen die Niederlande. Im raschen Siegesläufe dringt er bis an die Arme des Rheins vor, die unter verschiedenen Namen sein Wasser ins Meer führen. Hier halten ihn die Fluthen der Ströme und der künstlichen Ueberschwemmungen auf, und schon glaubt er wieder umkehren zu müssen, als ein plötzlich eintretender heftiger Frost das Wasser erstarren macht. Ungehindert geht er nun über die harte Eisrinde und hat in wenigen Tagen ganz Holland inne. Das geschah im Winter von 1794—95. Die Holländer, schon vorher zum Theil Feinde des oranischen Hauses, nehmen die Franzosen mit offenen Armen auf, werden von ihnen als Brüder begrüßt und die bisher vereinigten Niederlande unter dem Na- men Batavien zu einer unabhängigen Republik nach französi- schem Muster erklärt; aber zugleich bitten sich die neuen Brüder von ihren holländischen Freunden 100 Millionen Gulden zur Er- stattung der Kriegskosten aus. Wie mancher wünschte nun wie- der die vorige milde Regierung des Erbstatthalters zurück! Aber dieser war bereits mit seinem Sohne (dem 1840 abgegangenen und 1843 gestorbenen Könige der Niederlande) nach England geflüchtet. Biele der europäischen Fürsten hatten den Krieg gegen Frank- reich nur unternommen, in der Hoffnung, den damals noch leben- den König zu retten und der Ausbreitung jacobinischer Grund- sätze ein Ziel zu setzen. Jetzt war aber der König todt und die Jacobiner gestürzt. Ueberdies waren die Fürsten des Krieges herzlich überdrüßig und es herrschte unter ihnen viele Uneinig- ffit. Daher suchte einer nach dem andern sich vom Kriegsschau- plätze fvegzuschleichen. Zuerst gingen der Großherzog von Tos- rt1'

6. Theil 4 - S. 276

1813 - Leipzig : Hinrichs
2^6 Achte Periode. Würde zu Gunsten seines ältesten Sohnes, Napoleon Lud- wig, der am 3 Marz izoy zum Großherzoge von Berg ernannt worden war, und dessen nachgebohrnen Bruders, Karl Ludwig Napoleon, resignirte, und seine (damals in den Badern zu Plombieres sich befindende) Gemahlin zur Reg ent in, mit Zuziehung eines Rcgentschaftsrathes. ernann- te. Er selbst verließ Holland im strengsten Incogntto, und ging Anfangs in das Bad zu Töplitz, worauf er sich zu Grätz in Oestreich ankaufte und niederließ. Am 4 Iuly besetzte Oudinot die Hauptstadt Amsterdam, und am 9iuly decretirte Napoleon die Vereinigung Hollands nñt Frankreich. In einem Berichte des Ministers Champagny von demselben Tage an den Kaiser wurden die Gründe dieser Vereinigung motivirt, indem die Entfagungsacte des Königs und seine Verfügung über den holländischen Thron ohne Genehmigung des Kaisers keine Gültigkeit haben könne, und, durch die Vereinigung Hollands mit Frankreich, die Marine desselben einen neuen Zuwachs gewinne und Englands See- despotismus mächtig bedroht werde. Lebrun, der Herzog von Piacenza, erschien (14 Iuly) im Namen des Kaisers zu Amsterdam. Er lósete den Regentschaftsrath auf, und orga- nisirte eine provisorische Regierung in Holland, bis dasselbe definitiv mit Frankreich vereinigt und in neue Departements eingetheilt seyn würde. Amsterdam ward (nächst Paris und Rom) zur dritten Stadt des Reiches erklärt. Aus Hol- land sollten 6 Senatoren, 6 Deputirte beim Staatsrathe, 25 Deputirte beim gesetzgebenden Corps und 2 Richter beim Kas- sationshofe gewählt werden. Die holländische Nationalschuld von 85—90 Mill. Gulden (ein Vierthcil mehr als die Schuld des ganzen französischen Reiches) ward auf ein Drit- rheil herabgesetzt, und (13 Dec. 1810) ein Generalgou- vernement in Holland, so wie in Italien und in Toskana, , errichtet. Die Apanage des Königs Ludwig ward, in seiner Eigenschaft eines französischen Prinzen, auf eine jährliche Revenüe von 2 Mill. Franken gesetzt, und halb auf Wälder und Domainen im ehemaligen Holland, halb auf den öffentlichen Schatz angewiesen. Da übrigens der älteste Sohn des gewe- senen Königs durch das Großherzogthum Berg für seine Aus-

7. Mit einem Stahlstich - S. 541

1839 - Stuttgart : Belser
T Kampf der Deutschen für ihre und Europas Frei heit. 641 poleon aus Rücksicht auf Dänemark dieses Land nicht hatte geben wollen, so hielt er zu der Allianz,- keines- wegs aber zu ihren Zwecken; denn er sah voraus, daß der Fall Napoleons dem Kaiser von Rußland, Schwe- dens gefährlichstem Nachbar, das Uebcrgewicht auf dem Continent verschaffen müsse; er that also, was er.konnte, damit blos ein mittleres Resultat erzielt, Napoleon zwar in gewisse Schranken zurückgewiescn, nicht aber gestürzt werde; er sah es gerne, wenn Rußland und Prcussen in langem Kampfe gleichfalls sich verbluteten, schonte seine eignen Truppcn-bei jeder Gelegenheit, gieng überaus saumselig und lau zu Werke, und hatte trotz der Siege bei Grvßbccren und Denuewitz den Marsch aufs linke Elbeufer immer noch nicht begonnen. Eben hiezu sollte er durch Blücher vermocht werden, er, der gcmeßne, feine Weltmann, durch den brausenden, barschen Hau- degen, der nicht einmal französisch verstand. Gleichwohl machte sich Dieser guten Muths an die kitzliche Aufgabe, und der Erfolg hat gelehrt, daß ächte Vaterlandsliebe auch durch die Jrrgänge der Diplomatie ihren geraden Weg zu finden wisse. Sobald Napoleon von Blüche'e abgelassen hatte, und Benningsen den 25. in Zittau cin- tras, eilte der Preussengeueral unter Gefechten, welche seinen Zweck verhüllten, am rechten Elbufcr hinab, üben- schritt am 3. Okr. bei Jessen unweit Wittenbergs den Strom, jagte die Franzosen unter Bertrand, welcher eine Abtheilung Neys befehligte, mit dem Bajonett aus ihrer festen Stellung bei Wartenburg, und schrieb dem Kronprinzen, daß er gehandelt habe. Ehrenhalber konnte nun auch Bernadotte nicht umhin, den 4. bei Acken und Roslau auf das linke Ufer des Stroms zu gehen. Den 6. Okt. standen die schlesische und die Nordarm ee ver- einigt an der Mulde. Kaum hatte Napoleon dieß er- fahren, so wälzte er, während Murat gegen Schwarzen- berg zurückblieb, große Hcermassen über Meissen und Leipzig bis nach Düben. Blücher wollte ihm Stand hal- ten, gab aber dem Kronprinzen nach, und setzte mit

8. Mit einem Stahlstich - S. 422

1839 - Stuttgart : Belser
Zehntes Hauptstück. 422 Bedrückungeir der Türken,« Auch dieser merkwürdige Ar- tikel hat seinen Grund im Continentalsystem; denn ent, weder bekam Mustapha Frieden durch Napoleon, und mußte dann aus Erkenntlichkeit hiefür dem französischen Kaiser zu Willen seyn, oder theilten Napoleon und Ale- xander sein Gebiet, und hielten den kleinen Nest durch ihr Uebergewicht im Schache. Von dem Allianziraktat gehen wir auf einige gleichfalls geheime Artikel des Frie- densschlusses über. „Die Nüssen überliefern Cattaro fran- zösischen Soldaten; Napoleon wird unbedingt Herrscher und Souverain der jonischen 7 Inseln, Joseph auch als König von Sicilicn anerkannt, und Ferdinand Iv. mit den Balearen entschädigt, oder mit der Insel Candía« (falls man die Türkei zerrisse). Daß die Punkte hinsicht- lich Cattaros, der 7 Inseln und Sicilicns auf das Con- tinentalsystem berechnet sind, springt in die Augen. Oef- fentlich gab Alexander seine Zustimmung zu allem, was Napoleon in Italien, Holland, Deutschland entweder ge- than hatte, oder eben damals that; hiegcgen erklärte Na- poleon, „daß er gewisse eroberte Landschaften, Städte und Gebiete dem prcussischen König lediglich aus Rücksicht auf den Selbstherrscher aller Neussen zurückerstatte." Ge- wiß konnte gegen Friedrich Wilhelm die Härte von Sei- ten des Siegers, die Kälte von Seiten des Bundesgenos- sen nicht weiter getrieben werden. Unter solchen Umstän- den war von einer Wiederherstellung Polens, wie polni- sche Patrioten sie geträumt hatten, keineswegs die Rede, vielmehr überließ Napoleon 100 Quadratmcilen von preus- sisch Polen, nämlich das Gouvernement Bialystock mit etwa 200,000 Seelen, an Rußland, während Alexander nur auf die ostfriesische Herrschaft Jever zu Gunsten Lud- wigs von Holland verzichtete; denn jener räthsclhafte Glücks- stern, welcher den Moskowitern leuchtet, weiß sogar Nie- derlagen wie die bei Friedland zur Vergrößerung des Reiches auszubeuten: der stolze, eherne Kvrsikaner hatte es diesmal auf die Freundschaft seines Gegners abgese- hen, er verfolgte diesen Zweck mit Macchiavellis Conse-

9. Mit einem Stahlstich - S. 393

1839 - Stuttgart : Belser
1 Kaiser Napoleon u. die französische Universalmonarchie. 595 sprengte ihre Reihen, vor den Augen der Kaiser Franz und Alexander. Jetzt eilte Soult dem mit Anstrengung kämpfenden Davoust zu Hülfe, und zwängte Buxhöwden und Kienmayer zwischen die Seen von Menitz und von Satzschau: Napoleon, mit 20 Kanonen angelangt, schmet- terte den alten, morschen Damm und das Eis zusammen, und reihenweise sanken die Feinde in den Gewässern un- ter. Der Sieg war vollständig: 10,000 Russen und Oest- reicher kamen um, 19,000 Russen und 1000 Oestreicher geriethen in Gefangenschaft, 10,000 Verwundete oder Zer- sprengte wurden ausser Kampf gesetzt, 40 Fahnen, 86 Kanonen und 400 Geschützwagen sammt Gepäck fielen dem Sieger zu. Den 3. Morgens erschien Fürst Lichtenstein, um eine Zusammenkunft des Kaisers Franz mit Napoleon einzuleiten: sie hatte am 4. Statt zu Staroschütz, in Napoleons Quartier. „Ich empfange Sie,,, sagte Die- ser, „in dem einzigen Pallast, welchen ich seit 2 Mona- ten bewohne.-, „Sie machen," crwiederte Franz, ,/einen so vortheilhaften Gebrauch von demselben, daß er Ihnen nur gefallen kann." Das Ergebniß war für Oestreich ein Waf- fenstillstand, der allen Rüstungen, zumal in Ungarn, ein Ende machte, und einen großen Theil der Monarchie in franzö- sischer Gewalt ließ, für Kaiser Alexander, welchem da- mals General Essen neue Truppen zuführte, ungestörte Heimkehr auf einer vorgeschriebnen, beaufsichtigten Marsch- route. Jetzt wurde Graf Haugwitz vorgcrufen, und zwar den 15. Dez., eben an dem Tage, wo Preussen hatte losschlagen wollen: der Minister sollte wählen zwischen Bündniß mit Frankreich oder Krieg: so sehr er auch we- gen Mangels an Vollmacht sich entschuldigte, er mußte ohne Bedenkzeit unterschreiben, daß Preussen Fürsten, thum Neuchâtel und Herzogthum Berg zu beliebiger Verleihung an Frankreich, das Ansbachische an Bayern abtreten, und hiefür von Bayern einen Bezirk mit 20,000 Einwohnern zur Abrundung des Fürstenthums Bayreuth, von Frankreich ganz Hannover bekommen werde. Ein Keil wurde auf den andern gesetzt: der Abzug des rus-

10. Theil 9 - S. 69

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
I 69 darüber freuen konnte, nun auch den Türken zum Trotze gerade das nicht zu thun, was sie haben wollten. Er blieb sich konsequent, allein er ver, gaß, daß Trotz in der Ohnmacht nicht mehr groß, sondern verächtlich macht. Und mehr als jemals wäre seine Gegenwart ln Schweden gerade in diesem Jahre (1712) nö- rhtg und nützlich gewesen. Dänemark, Rußland, Sächsin und Preußen nahmen alle schwedischen Besitzungen in Deutschland weg, bis auf das uu- bezwingltche Stralsund, und ob gleich der Graf Stenbock die Dänen am 20. Der. bey Ga- debusch schlug, und am 9. Jan. 1713 aus Rach- sucht die Stadt Altona in Asche legte *), so mußte er sich doch zuletzt in der Festung Tön- ning e n, in welcher die Alliirten ihn aushunger, ten, mit seiner ganzen Mannschaft ergeben. Daß Karl noch immer nicht ging, kam wohl daher, weil er noch immer auf günstige Verände- rungen im türkischen Ministerium hoffte, und, da man sich dort so äußerst schwankend betrug, auch wirklich der Erfüllung seiner Hoffnungen mehr- mals sehr nahe war. Fünf Veziere hatte Po- niatowsky durch seine Jntriguen schon gestürzt; der Großherr hatte nicht die mindeste Kenntniß von der Lage der Sachen im übrigen Europa; es kam also immer darauf an, wie man ihm die *) Wieder ans Rache: dafür ließ Peter die damals schtye, bischen Städte Gar» und Wolgast verbrennen»
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